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Stammzellen aus Nabelschnurblut: Zunehmende therapeutische Anwendungen mit fremden und körpereigenen Stammzellen

1989 wurde in Paris ein an Fanconi-Anämie erkrankter Junge mit den Nabelschnurblutstammzellen seiner gesunden Schwester geheilt. Seither ist die Zahl der Behandlungen in raschem Tempo angestiegen. Wurden die Stammzellen anfangs fast nur bei Blutkrebs eingesetzt, kamen zunehmend weitere Indikationen hinzu. Zu Beginn waren es fast ausschließlich Kinder, die mit Nabelschnurblut behandelt werden konnten. Heute werden mehr Erwachsene als Kinder behandelt. Wurde zuerst überwiegend gespendetes fremdes Blut eingesetzt, mehren sich seit einigen Jahren jedoch die Behandlungen mit Stammzellen aus dem eigenen Nabelschnurblut – den sogenannten autologen Stammzellen.

„Führend bei der Therapie mit autologen Stammzellen aus Nabelschnurblut sind die USA mit ihren vielen großen privaten Nabelschnurblutbanken“, so Andreas Etzel, einer der beiden Gründungsgesellschafter der Deutschen Stammzellenbank. Ein auch in Deutschland im Rahmen einer klinischen Studie erforschtes experimentelles Einsatzgebiet ist die Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 bei Kindern. Ziel ist es dabei, durch die Behandlung mit körpereigenem Nabelschnurblut die Insulingaben zu reduzieren.

Gleich mehrere große klinische Studien zu Nabelschnurblutanwendungen bei Kindern mit Schädigungen des Gehirns laufen derzeit in den USA. Dieses gilt für Beeinträchtigungen, die aus Unfällen herrühren und besonders für die Behandlung von Frühgeborenen mit gerinalalen Hirnschäden infolge Sauerstoffmangels. . In beiden Fällen scheint die Reinfusion von autologen Stammzellen aus Nabelschnurblut ein chancenreicher Therapieansatz zur funktionellen Regeneration des geschädigten Gehirns zu sein.

Weniger im Blickpunkt stand bisher die regenerative Wirkung von Nabelschnurblutstammzellen bei thermischen (Verbrennungen) oder mechanischen Verletzungen von Haut und anderen Geweben. Die New Jersey Medical School regte daher an, die Erforschung des therapeutischen Einsatzes von Nabelschnurblut bei der funktionellen Herstellung (Heilung) von Patienten mit solchen Schädigungen von Geweben und Organen zu intensivieren.

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut und ihr Potenzial zur Regenerierung und Neuzüchtung von Geweben

Vor wenigen Wochen bewegte eine aufsehenerregende medizinische Nachricht die Welt. Einem zweijährigen Mädchen, das ohne Luftröhre zur Welt gekommen war, wurde eine künstlich gezüchtete Luftröhre eingepflanzt. Die neue Luftröhre wurde aus körpereigenen Knochenmarkstammzellen des Mädchens durch Besiedlung eines Kunstfasergerüstes hergestellt. Ähnliche Operationen gelangen bereits früher schon (u. a. in Schweden und Spanien) an erwachsenen Patienten. Es ist unter Experten unstrittig, dass auch Stammzellen aus Nabelschnurblut ein hohes Potenzial für vergleichbare Anwendungen haben. Damit tut sich hier eine besondere Chance für Kinder auf, weil für sie Spenderorgane nur eingeschränkt zur Verfügung stehen und die Entnahme eigenen Knochenmarks im Säuglingsalter oft noch nicht möglich ist..

„Stammzellen aus Nabelschnurblut werden daher künftig auch in Deutschland im Rahmen der von der Politik geförderten Regenerativen Medizin eine zunehmend wichtige Rolle spielen“, davon zeigt sich Roland Metzner geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Stammzellenbank überzeugt. Darum sei es eine eine einmalige Gelegenheit und große Chance, das bei einer Geburt anfallende Nabelschnurblut für das neugeborene Kind und seine Familie einzulagern. Ohne Risiko für Mutter und Kind und in der Gewinnung und Anwendung – im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen – ethisch völlig unbedenklich..

Die Deutsche Stammzellenbank erbringt ihre medizinisch-therapeutischen sowie wirtschaftlichen Leistungen mit einem ausgewählten Partnernetzwerk.

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